Hundstage
Idee/Text/Regie: Judith Kuckart
Komposition: Wolfgang Schmidtke sowie Salome Amend und Raissa Mehner
Uraufführung 2025 Wuppertal
Mitwirkende: Salome Amend, Luise Kinner, Raissa Mehner

Hundstage sind jene heißen Tage im Sommer zwischen dem 23. Juli und dem 23. August. Eine Frau, die Annette von Droste-Hülshoff sein könnte, aber lieber Annette von Irgendwas ist, zieht in dieser Sommerhitze einen Schlussstrich unter ihr bisheriges Leben. Sie ist Dichterin, schon klar. Sie ist realistisch in ihrer Erzählintention. Sie ist Sängerin, Komponistin, Fenstertheaterregisseurin und interessiert an sozialen Choreografien. Sie ist kurzsichtig und sieht trotzdem besser als andere das Elend der Welt. Was würde heute fehlen, hätte es sie damals nicht gegeben? In Berlin wird Annette von Irgendwas am Ende der heißen Sommertage anfangen als Lehrerin zu arbeiten.

In einem Prosagedicht, einem Textgewebe für eine Schauspielerin/Sängerin und zwei Musikerinnen, werden wir – um die 170 Jahre oder mehr nach ihr geboren – in HUNDSTAGE versuchen, zum assoziierenden Entschlüsseln damaliger und aktueller Bedeutungen einzuladen. Von Alltäglichem wie Umzugswagen, Mülltonnen, Wasserflaschen und Tattoos ausgehend, werden wir versuchen, selbst Fernes zu greifen, damit sich das Netz aus Wahrnehmungen heute und Gedanken von damals weiter spannen lässt.