Judith Kuckart
Lenas Liebe
DuMont 2002
„Wenn du eines Tages von mir fort gehst, gehe ich mit.“
Lena ist Schauspielerin gewesen. Zur Beerdigung ihrer Mutter kehrt sie in die Kleinstadt zurück, als sei sie auf der Hälfte des Lebens am Ende angekommen. Sie trifft Ludwig wieder, der Priester war, bis er „die Wirklichkeit der Wahrheit vorzog“. Lena weiß, „das von früher, das geht nicht mehr.“ Sie sucht nach einer Ordnung in ihrem Leben und in ihren Gefühlen zu Ludwig. Ludwig und Lena sind jung gewesen in S. Lena mietet sich bei Dahlmann ein, der die große Liebe ihrer Mutter war, aber nur deren Trauzeuge, nicht Lenas Vater wurde. Dahlmann versteckt ein Schicksal in seiner normalen Biografie. Er tut es mit Haltung. Auf der Spur seiner Vergangenheit fährt Lena mit ihrem Auto nach Oswiecim, Auschwitz. Sie entdeckt eine polnische Kleinstadt in der Provinz.
„Wer erzählt, hat eine Frage.“ Judith Kuckart erzählt die Geschichte einer Frau, die schwächer ist als ihre Gefühle, aber stärker als alle, die mit Gefühlen spielen…
„Lenas Liebe gehört zu den rar gewordenen Büchern, die im Leser weiter murmeln, leuchten und leben, auch wenn sie scheinbar doch zu Ende, ausgelesen sind.“ (Rainer Baumgarten, Die Zeit)