Paradiesvögel
von Judith Kuckart
Regie: Alizwe Zandwijk
Werkstattaufführung 2011 Die lange Nacht der Autoren, Berlin

Eine kleine Stadt am Rand des Ruhrgebiets. Erster Akt: Geprobt wird ein selber gemachtes Musical mit dem Titel „Carmen“. Der Klavierlehrer hat die Musik komponiert. Der Direktor des Gymnasiums führt Regie. Hannes, Mitglied der Polizeipoeten, hat den Text geschrieben in seiner freien Zeit, in der er nicht Streife fährt. Die Titelrolle hat die Schuhverkäuferin von Deichmann bekommen, eine Schönheit aus der Ukraine, die schon seit langem die Stadt erotisch aufmischt. Zweiter Akt: Am Tag der Premiere fängt es an zu regnen und „Carmen“ wird vom mutigen Regieassistenten, der endlich Regie führen darf, an Ort und Stelle auf zwanzig Minuten gekürzt. Aus dem einstudierten Musical wird eine böse backstage-comedy.

Wir haben es mit einer klugen, poetischen Komödie zu tun – verträumter Reichtum der Gefühle, Lebensuntüchtigkeit, tschechowsche Unentschiedenheit, unpraktische Motive wie Sehnsucht, Heimat, Liebe. (Elke Schmitter in ihrer Rede als Jurorin der Autorentheatertage am Deutschen Theater Berlin)