Schauspiel mit Musik
Judith Kuckart: Konzept/Text/Regie
Wolfgang Schmidtke: Musikalische Leitung und Komposition
Luise Kinner: Schauspielerin, Sängerin
Raissa Mehner: Gitarre
Salome Amend: Schlagwerk
Alice Bleistein: Dokumentation | Foto/Video
Frank Herfeld: Künstlerische Assistenz
Sabina Stücker: Produktion
Hundstage sind jene heißen Tage im Sommer zwischen dem 23. Juli und dem 23. August. Eine Frau, die Annette von Droste- Hülshoff sein könnte, aber lieber Annette von Irgendwas ist, zieht in dieser Sommerhitze einen Schlussstrich unter ihr bisheriges Leben. Sie ist Dichterin, schon klar. Sie ist realistisch in ihrer Erzählintention. Sie ist Sängerin, Komponistin, Fenstertheaterregisseurin und interessiert an sozialen Choreografien. Sie ist kurzsichtig und sieht trotzdem besser als andere das Elend der Welt. Was würde heute fehlen, hätte es sie damals nicht gegeben? In Berlin wird Annette von Irgendwas am Ende der heißen Sommertage anfangen als Lehrerin zu arbeiten.
In einem Prosagedicht, einem Textgewebe für eine Schauspielerin/Sängerin und zwei Musikerinnen, werden wir – um die 170 Jahre oder mehr nach ihr geboren – in HUNDSTAGE versuchen, zum assoziierenden Entschlüsseln damaliger und aktueller Bedeutungen einzuladen. Von Alltäglichem wie Umzugswagen, Mülltonnen, Wasserflaschen und Tattoos ausgehend, werden wir versuchen, selbst Fernes zu greifen, damit sich das Netz aus Wahrnehmungen heute und Gedanken von damals weiter spannen lässt.
In Zusammenarbeit zwischen der Autorin Judith Kuckart und dem Musiker Wolfgang Schmidtke, soll eine Mehrsprachigkeit entstehen, die sich jedoch immer wieder zurückbindet an die westfälische Herkunftslandschaft der Annette von Droste- Hülshoff – die flach ist, flach wie ein Tisch, mit langweiligen Weidenbäumen überall.