Judith Kuckart
Sätze mit Datum
Villa Massimo 1998

Und dann dieses klitzekleine Buch, das niemand kennen kann, weil es nie in den Handel kam: „Sätze mit Datum“, ein Sonderdruck der Literaturvilla Massimo in Rom, in der Judith Kuckart ein Jahr zu Gast war. In diesem Jahr arbeitete sie an einem römischen Geräuschhörspiel, einer Art akustischem Tagebuch, und in diesem Jahr starb in Deutschland ihre Mutter. Und so sind auch die „Sätze mit Datum“, kleine Notizen von ungeheurer Leichtigkeit und Prägnanz, die die überbordende römische Lebenslust und das Wissen um ein Sterben weit weg irgendwie zusammenzubringen, und in denen es Judith Kuckart tatsächlich gelingt, alle Trauer in einer sommerlich überhitzten, manchmal melancholischen, manchmal nur lakonischen Prosa aufzuheben, die daherkommt wie kleine, wunderschöne Spiele. „21. 3. Ob all diese schönen Mädchen hier in Rom einen Mann bekommen? Wäre ich einer, ich könnte mich da nicht entscheiden.“
(Tim Krohn, Neue Zürcher Zeitung)