Judith Kuckart
Die Autorenwitwe
DuMont Verlag 2003

Sechs Menschen beginnen „ihr Leben zu betrachten, wie man einen langen Regentag betrachtet, die Ellenbogen auf dem Fensterbrett“. Da ist die Frau mit dem großen Hund, die statt ihres Schriftstellergatten eine Stadtschreiberstelle in der ostdeutschen Provinz antritt und ihre eigene Leere findet. Da ist der Lehrer, der nach dem Tod seiner Frau eine Schülerin trifft, die ihm nicht mehr aus dem Kopf geht. Da ist die Frau, die einen Sommer lang anderer Leute Blumen gießt in dem großen, heißen Berlin und auf erschreckende Geheimnisse stößt.

Man wird fast süchtig nach diesen Sätzen: „Der alte Campingstuhl brach in dem Moment unter meinen Wünschen zusammen.“ (Cord Beintmann, Stuttgarter Zeitung)