Judith Kuckart
Der Bibliothekar
Eichborn Verlag 1998

Die Geschichte einer besessenen Liebe bis zum Tod.
Hans-Ullrich Kolbe ist Bibliothekar jenseits der fünfzig. Jahrzehntelang hat er sich in seiner Bücherwelt vergraben, er riecht schon „aus dem Mund nach Büchern“. Nun will er sein Leben ändern und zieht, nachdem er ein Buch über einen Pariser Nachtclub gelesen hat, durch die Clubs von Berlin und stößt auf Jelena, die so alt ist wie seine Tochter. Die erdbeerblonde Stripteasetänzerin merkt, dass mit achtundzwanzig auch ihre Laufbahn bald zu Ende gehen wird. Die beiden finden einander und nehmen sich auf Dauer ein Zimmer in einer Pension, das aber kein Zuhause wird. Wie sie bis zur Obsession einander verfallen und doch auch zu zweit einsam bleiben, das schildert Judith Kuckart mit seltener Intensität und Wahrhaftigkeit: Das Kunststück einer unmöglichen Liebe, die für einen tödlich enden muss.

Wer noch immer klagt über das Unvermögen deutscher Dichter, erotische Literatur zustande zu bekommen – Judith Kuckart wird ihn trösten.
(Elmar Krekeler, Die Welt)