Judith Kuckart
Wahl der Waffen
S.Fischer 1990

Die westdeutsche Gesellschaft hat den Terrorismus der siebziger Jahre unter ihrem Schuldspruch begraben.
Judith Kuckart erzählt die Geschichte zweier Frauen. Jette, das Kind des Krieges, des Nachkrieges, des Kalten Krieges, Apothekerstochter aus Wallerfang; und Katia, Kind der Wohlstandszeit, des Friedens, von Jette gehütet für drei Mark die Stunde. Eines Tages verlässt Jette die Stadt und wird zur meistgesuchten Frau Deutschlands. Erst die Nachricht von Jettes Tod … im Libanon ums Leben gekommen … treibt Katia auf Jettes Spur. Jette ist in einer Gefahr umgekommen, die für Katia nie bestanden hat. Sie sucht die Voraussetzung der Gefahr.
Kuckart erzählt assoziativ, eröffnet so verschiedene Möglichkeiten des Weiterdenkens, läßt Deutungen zu, die sie selbst in Betracht zieht, aber nicht suggeriert. So könnte es gewesen sein, im Spiegel der Phantasie.
(Monika Maron, Der Spiegel)